Berlin platzt aus den Nähten nicht nur hinsichtlich Veranstatlungen in der digitalen Wirtschaft (meine auch die vielen Baustellen). Diesen Mittwoch (18.05.2011) startete die Aktionsplattform Open Data Berlin mit einem Event ihren Weg in die breitere Öffentlichkeit. Die Aktionsplattform verbindet viele bekannte AktivistInnen aus dem “Social Media & Web 2.0″-Netzwerk sowie Vorreiter wie Verantwortliche für den digitalen Wandel in der Berliner Verwaltung. Es eint sie das Interesse in Berlin “Open Data / Linked Open Data”- Forderungen mitzugestalten und den Prozess nach Offenheit, Partizipation und Transparenz zu begleiten. An Open Data / Linked Data werden (berechtigte – andere wie die USA und UK haben schon Erfahrungen) Erwartungen geknüpft – Bessere Entscheidungen, Transparenz sowie Innovationen.
Und so war das Veranstaltungpanel mit Akteuren aus der Verwaltung, der Zivilgesellschaft und Forschung gut besetzt. Die Einführungsvorträge öffneten den Erwartungshorziont: Daniel Dietrichs (Opendata Netzwerk) sprach von “Blühenden Landschaften durch Linked Open Data” und Ulrich Freise, Senatsverwaltung Inneres u. Sport, sagte “….die Daten gehören den Menschen”. Die Werkschau gab 14 sehr unterschiedlichen Projekten einen Raum und zeichnete somit den aktuellen Stand sowie des derzeit realistische Potenzial nach wie z.B. :
- die Datenbeschaffung ist schwer -teilweise kein Zugriff oder die Daten sind nicht in maschinenlesbarer Form zur Verfügung (PDF).
- Barrieren und Schwierigkeiten auf Seiten der Verwaltung sind u.a.: ungenauer Auftrag sowie der Schutz von personenbezogenen Daten und Geschäftsgeheimnissen http://twitpic.com/4z9ajq
- Vorteile zeigen sich aber schon jetzt – Daten können durch die neuen und geforderte Methoden besser analysiert und auf Koinsestenzen überprüft werden ( Prof Ulrike Rockmann, Amt für Statistik)
In der Podiumsdiskussion wurden die Vorteile, Nachteile und Problematiken von Open Data diskutiert. Es ging um die Kultur der neuen Offenheit und wie sich diese in der Gesellschaft entwickeln lässt sowie darum, wie der Prozess in der Verwaltung und insbesondere bei den Mitarbeitern in Gang gesetzt werden kann.
Nocheinmal zurück zu den Innovationspotenzialen – diese sind nicht abstrakt und nicht nur wenigen großen Unternehmen vorbehalten. Konkret lässt sich das u.a. an dem Beispiel von Lorenz Matzat aufzeigen. Seine derzeitge Tätigkeit bezeichnet er als Datenjournalist – was eine neue Form des Online-Journalismus ist. Für die Taz hat er auf der Grundlage von öffentlichen Daten, die als PDF vorlagen, den Flugroutenattlas vom BBI mit den Lärmbelastungen visualisiert. Mit der PDF Tabelle getrennt von der Karte konnten wenige etwas anfangen; mit der Visualisierung wurde eine allgemein verständliche Grundlage geschaffen. Dies ist nicht mal eben nebenher zu erledigen aber sicher ein Bedürfnis z.B. in der betroffenen Bevölkerung. Und so schafft er Lösungen für ein quasi Alltagsproblem – zu viele Daten und Informationen und wie diese analysieren um sie dann zu interpretieren? Visualisieren.
Für die Visualisierung ist differenzierte Know – How nötig. Angefangen bei der Datenbeschaffung, der Umwandlung in maschinenlesbare Formate zur Eingabe in Visualisierungstool, Kenntnisse diverser Visualisierungstools. Der Umgang mit den Tools erfordert Einarbeitung und Erfahrung. Ebenso benötigt man Kentnisse bzgl. der Eigenarten von Infografiken und Visualisierung.
In dieser Hinsicht finde ich passt Open Data ebenfalls in den Kontext von eVideo 2.0. Denn oft schaffen einzelne Kreative einen Mehrwert für eine sehr breite Nutzgruppe.
Ja, die Veranstaltung hat mir gut gefallen – war zwar auch Frontal aber damit die Kommunikationsaufgabe gelingt, muss das Medium dem Gegenüber und der Situation angepasst werden. Medial schön aufbereitet mit Twitterwallr, Aufzeichnungen und hoffentlich bald im Netz zur Verfügung stehende Folien. Großer Dank an die Veranstalter .
Hier noch meine Eindrücke – wieder als Folie auf Slideshare.
crossposting in @malonline