In Berlin sind die Frühlingsmonate voll mit Veranstaltungen, die sich um das Thema Web (einfach gesagt) drehen. Letzte Woche die republica2011 #rp11 mit diversen Subkonferenzen als Branchentreff (Knowhow-Austausch u. Entwicklung) und diese Woche – wesentlich kleiner und auf eine andere Zielgruppe abzielend- die LOMBB 2011 (Knowhowtransfer). Radikale Zungen würden behaupten: 1.0 Veranstaltung – Frontal Vorträge mit PowerPoint + Ausstellung.
Die Vorträge fand ich ausnahmslos gut und solide und recht gut auf das Publikum zugeschnitten. Die meisten im Publikum kannten Facebook und waren auch Smartphonebesitzer. Aber die wenigsten schienen es für sich als Marketing-Tool bisher entdeckt zu haben und eher als Konsumenten unterwegs zu sein: “Email …ja gut, das macht man dann schon”. Schon die Services der sogenannten 1.0-Generation wie “Google Places & Co. werden nur partiell genutzt. Als Beispiel möchte ich hier mal den Vortrag “Google Places & Co, Social Media Lokal ausreizen) von Jan Hendrik Senf anführen.
Nicht einmal diese Tools wurden oder werden für die Unternehmenskommunikation ausgereizt und wir stehen schon vor der nächsten Generation von Location Based Services wie foursquare, gowalla, friendticker, facebook places. Insofern war der Vortrag über Location Based Marketing für Jan Heinemann quasi ein Bericht aus der Zukunft. Ebenso war es für viele neu, dass QR Codes, die mindestens so alt sind wie Location Based Services, relativ simpel und kostengünstig für ihr Business einzusetzen sind (schöner Vortrag von Anna Preißler).
Letztendlich scheint die Bedeutung von Social Media/Web 2.0 auch immer eine Frage des Standpunktes zu sein. Dies ging für mich aus dem Vortrag von Julia Schmitt zum Thema Linkbuilding-Strategien hervor. Hier war es ist nur ein weiterer Kanal zum Aufbau einer Backlinkstruktur für gute Ranking-Plätze bei Google und anderen Suchmaschinen. Der komplett andere Ansatz geht mir erst im nachhinein auf – GoogleRanking vs. SocialGraph / Reputation.
Für mich lässt sich daraus folgendes Fazit schließen:
- Mainstream ist nicht gleich Mainstream – die Wahrnehmung und Nutzung von Web 2.0 /Social Media/ mobiles Web ist stark abhängig vom Umfeld. Quasi: Im St. Oberholz eingecheckt bin ich Teil der digitalen Boheme.
- Leanback-Position und die Akzeptanz des Kommunikationsmodels one-to-many ist noch sehr weitverbreitet. Facebook kennen schließt nicht die Nutzung für sich und/oder das Business ein. Sogenannte Web 1.0 Präsenzen ohne Social Media Kanal sind noch die Mehrheit.
- “Brücken bauen” ist möglicherweise eine der wichtigen anstehende Aufgaben.
Brücken bauen geht ja auf auf verschiedene Weise – Beratung einkaufen oder Weiterbilden. Weiterbidungen bietet ja evideo an, die jetzige Weiterbildung ist ganz gut angelaufen und wir können keine Teilnehmer aufnehmen. Darum ein paar Links, die helfen sollen, die Zeit bis zum nächsten Kurs zu überbrücken .
- Eher scherzhaft, das Social Media Bullshit-Bingo vom Twittwoch e.V (wurde offline auch an die Teilnehmer ausgeteilt). Als Fachlandkarte gesehen, lässt sich hieran ein Lernweg entwickeln.
- Dann weitere diverse Weiterbildungen, von (ehemaligen) TeilnehmerInnen und innerhalb der HTW Berlin (Projektträger) :
- Veranstaltungen siehe z.B. BerlinWebWeek – (XING-Gruppe, Abonnierbar via RSS oder GoogleCalendar)
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